Der „SC Lippstadt DJK e.V.“ feierte offiziell am 27. Juni 1970 seine Geburtsstunde. Aber dies ist nur die halbe Wahrheit: Die „DJK“ in Lippstadt hat eine weitaus längere Tradition:

Bereits im Jahre 1920 gründete Prälat Carl Mosterts die „Deutsche Jugendkraft“ in Würzburg mit der Zielsetzung, den Sport auf katholischer Grundlage aufzubauen. Im ganzen Land schlossen sich Vereine dieser Bewegung an und auch in Lippstadt erfuhr die „DJK“ einen steilen Aufstieg. Die Mitgliederzahlen stiegen rasant an und am Sportplatz „Am Dielenpfad“ wurden Fußball, Faustball und Schlagball gespielt. Wandern wurde ebenfalls als sportliche Betätigung angeboten. Auf der Generalversammlung am 1. März 1920 beschloss man den Namen „DJK Arminia Lippstadt“ zu führen.

Sieben Jahre später, am 05. April 1927, wurde ein zweiter „DJK“ Verein im Lippstädter Süden gegründet: Dieser Verein erhielt den Namen „DJK Olympia Lippstadt“. Doch der Stolz der „DJK Vereine“ währte nicht lang: Das Verhängnis nahm mit der Machtergreifung der NSDAP im Jahre 1933 seinen Lauf. Man hat sich zwar versucht seitens der „DJK“ auf die neuen Verhältnisse im damaligen Deutschland einzustellen, indem man u.a. einen „DJK- Führerring“ gebildet hat, aber der Druck auf die „DJK“ wurde größer und größer. Am 21. Dezember 1935 erhielten Heinrich Spiekermann und Albert Claus einen Bescheid der Ortspolizeibehörde Lippstadt:

„Sie sind angezeigt worden, weil sie im Juli 1935 als Angehörige einer konfessionellen Jugend- und Standesvereinigung eine sportliche Betätigung unerlaubt ausgeübt haben. Tatbestand ist die Nichtbefolgung der §§ 1 und 4 der Staatspolitischen Anordnung der Staatspolizeistelle Dortmund über die Bestätigung konfessioneller Organisationen vom 26. Juni 1934.“

Die Folge dieses Bescheids war die Auflösung aller christlichen Vereine. So wurde die „DJK“ kurzerhand zerschlagen und ihr Vermögen beschlagnahmt. Der „DJK-Reichsführer“ Adalbert Probst wurde erschossen und es wurde ganz ruhig um die „DJK“, auch in Lippstadt. Doch der Geist der „DJK“ lebte weiter, wenn auch nicht öffentlich. Die offizielle Vereinstätigkeit wurde unterbrochen.

Doch schon im Jahre 1947 fanden sich beherzte Männer wieder zusammen, um die stolze Tradition fortzusetzen. Als Rechtsnachfolger von „Arminia“ und „Olympia“ wurde am 20. März 1947 der Verein „VFL Westfalenkraft DJK Lippstadt“ gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wählte die Versammlung Herrn Dr. Lammers und die Herren Heinrich Spiekermann und Karl Tack zum zweiten Vorsitzenden bzw. zum Kassenwart. Mehr als 1000 Teilnehmer ( ! ) konnte der erste Vorsitzende Dr. Lammers zum Stiftungsfest am 23. April 1951 im großen Kolpingsaal begrüßen.

An alte Tradition anknüpfend wurden in der Folgezeit noch weitere „DJK“ Vereine in Lippstadt gegründet. So wurde 1957 in der St. Josef-Pfarrei die „DJK Olympia“, 1958 in St. Antonius die „DJK Eintracht“, 1959 in der St. Elisabethgemeinde die „DJK Concordia“ und 1960 in St. Pius die „DJK Viktoria“ gegründet.

Untrennbar sind bis heute mit diesen „DJK Vereinen“ die Namen Heinrich Spiekermann, Albert Claus, Artur Hoffmeister, Karl Tack, Josef Meier, Adolf Stepen, Clemens Pfeiffer und Georg Hönemann verbunden.

Der nächste bewegende Augenblick geschah im Jahre 1970: Die Vereine „VFL Westfalenkraft“, „Olympia“, „Eintracht“ und „Concordia“ fusionierten. Der „VFL Westfalenkraft“ änderte seinen Namen in „Sport Club Lippstadt DJK e.V.“ und die übrigen Vereine lösten sich auf und traten dem „SC Lippstadt DJK“ bei. Es entstand am 27. Juni 1970 ein Großverein mit schon damals über 1000 Mitgliedern.

Fünf Jahre nach der offiziellen Gründung teilte die Stadt dem Verein mit, dass das Gelände südlich des Kranenkasper, der sogenannte „Peikskamp“, für die Fußballabteilung zu einer Sportanlage mit drei Plätzen hergerichtet werden solle. Dem Verein wurde zur Auflage gemacht, ein Gebäude mit Umkleidekabinen und einem Jugendraum zu errichten. Umgehend wurden die Baupläne für das Gebäude erarbeitet und zur Genehmigung vorgelegt. Nach zahlreichen Überarbeitungen und mit viel Geduld lag dann aber die endgültige Zusage seitens der Stadt vor. Am 28. Mai 1981 erfolgte dann die Übergabe des Gebäudes und der Sportanlage nach mehr als dreijähriger Bauzeit. Die Fußballabteilung hat seit diesem Zeitpunkt erstmals ein eigenes Domizil. In der Vergangenheit hatte man auf dem Jahnplatz und in der Zeit von 1952 bis 1972 auf dem Gelände des südlichen Schützenbundes seine Spiele und Trainingseinheiten durchführen müssen. Doch dieser Umstand gehört dank der vielen geleisteten Arbeitsstunden in Eigenleistung in den Jahren 1978 bis 1981 der Vergangenheit an. Ein besonderer Dank galt und gilt Karl Brüggennolte und Josef Assauer, die damals das Projekt „Kranenkasper“ geleitet haben. Darüber hinaus gilt der Dank an die vielen Aktiven, die damals (und zum Teil noch heute) ehrenamtliche Arbeitstunden am Kranenkasper leisteten und leisten, um die Anlage auf- und umzubauen bzw. die Anlage in Stand zu halten.

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